Über unsere Sportart

Fachsparte Synchronschwimmen:
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Christina RinnerChristina Rinner
Fachwartin

Die Geschichte des Synchronschwimmens geht zurück bis in das 19. Jahrhundert. Bekannt als Reigenschwimmen war es ursprünglich eine Männersportart, in der Frauen nicht erlaubt waren.

In einer Zeitschrift aus dem Jahre 1816 schreibt Karl Heinitz: „Das schönste Schauspiel ist es für Zuschauer, wenn sie Jünglinge und Männer im Spiegel des Wassers sich üben und in mannigfaltigsten bildlichen Kunstfiguren sich gruppieren sehen.“

Erste, nach festen Regeln ablaufende Wettkämpfe finden 1891 in Berlin und 1892 in London statt, wobei auch hier nur Männer teilnehmen dürfen. Als sich das Reigenschwimmen aber zum Figurenlegen entwickelt, sind Frauen aufgrund ihrer günstigeren Gewichtsverteilung im Vorteil. Männer, meist mit untergehenden Beinen kämpfend, werden daher nach und nach aus dieser Sportart verdrängt.

Inspiriert durch die australische Wettkampfschwimmerin Annette Kellerman, die 1907 im New Yorker Hippodrome als tanzende Meerjungfrau in einem mit Wasser gefüllten Glastank auftritt, gründet Katherine „Kay“ Curtis, eine ehemalige Turmspringerin und Turnerin, 1923 den ersten Wasserballett Club in Chicago. Die erste große Aufführung der „Modern Mermaids“ findet 1934 im Rahmen der Weltausstellung in Chicago statt. 60 Schwimmerinnen nehmen daran teil und erobern das nationale und internationale Publikum im Sturm. In den Medien wird erstmals der Begriff „Synchronized Swimming“ verwendet. 

Als der neue Sport immer beliebter wird, entwickelt Curtis erste Wettkampfregeln, die auf den Bewertungskriterien basieren, die sie aus der Gymnastik, dem Turmspringen und dem Eislaufen kennt. Richtig bekannt wird diese neue Art zu schwimmen in den 40er und 50er Jahren durch Esther Williams. Die dreifache US Meisterin (u.a. über 100 Meter Kraul) verzaubert in Aufführungen und einer Reihe von kitschig-klassischen MGM „Aqua Musicals“ ihr Publikum. Sie tritt in insgesamt 26 Filmen auf. Doch obwohl Williams das Synchronschwimmen populär macht und sie bis heute noch immer damit verbunden wird, war sie im eigentlichen Sinne keine Synchronschwimmerin. Sie hat nie die dazugehörigen Techniken gelernt, sondern schwamm stets freie Interpretationen. In den vierziger Jahren entwickelt sich das Figurenlegen zum Kunstschwimmen. Das Kunstschwimmen ist – wie der Name verrät – kunstfertiger als das reine Figurenlegen. Es wird mehr getaucht und schwierigere Übungen werden ausgeführt.   
1945 werden für das Kunstschwimmen Wettkampfbestimmungen aufgestellt, und 1946 findet dann auch der erste Wettkampf statt. In Bern und Zürich werden die ersten Vereine für Kunstschwimmen ins Leben gerufen. Im Zuge der weltweiten Umstellung vom Figurenlegen zum Wettkampfsport, erkennt die FINA (Fédération Internationale de Natation Amateur) 1968 das Synchronschwimmen offiziell als vierte Sparte neben Wasserball, Schwimmen und Wasserspringen an. 1972 werden erstmals in der Schweiz Landesmeisterschaften ausgetragen.1973 finden die ersten Weltmeisterschaften, 1974 die ersten Europameisterschaften statt. Bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles erlebt das Synchronschwimmen mit den Disziplinen Solo und Duett seine olympische Taufe. Ende der achtziger Jahre vollzieht sich erneut ein Wandel. Die Übungen werden noch anspruchsvoller, es wird mehr gedreht und geschraubt, die Küren werden immer schneller und höher, die Arm- und Beinbewegungen immer komplizierter. Das Kunstschwimmen ist endgültig zum Synchronschwimmen geworden. Der Gruppenwettbewerb steht bei den Spielen in Atlanta 1996 erstmals auf dem olympischen Programm; dafür gibt es keine Entscheidungen in den beiden anderen Disziplinen Solo und Duett. Und seit den Olympischen Spielen von Sydney im Jahr 2000 wird im Synchronschwimmen in den Disziplinen Gruppe und Duett um olympische Medaillen gekämpft.

Ihre Christina Rinner

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